Clevere Idee: Wenn ein Ladungsträger auf Reisen geht

Perfekte Beziehung: Straße und Schiene – Zusammen geht mehr!

Die Idee des intermodalen Verkehrs ist eigentlich gar nicht so neu. In den Anfängen noch liebevoll „Huckepack-Verkehr“ genannt, hat sich der Transport von Gütern mit zwei oder mehreren Verkehrsträgern von einem Ausgangsort zu einem Zielort zu einem viel genutzten Logistik-Standard entwickelt.  Nicht zuletzt auch, weil die Kombination von Stärken verschiedener Verkehrsträger und Verkehrswege perfekt zu den Themen unserer Zeit, wie Nachhaltigkeit oder Klimaschutz, passt. Das hat natürlich auch ganz direkt für Logistikunternehmen eine ganze Reihe von Vorteilen.

Einfach und sicher transportieren

Beim Kombiverkehr ist entscheidend, dass innerhalb der Transportkette die Güter in ein und derselben Ladeeinheit (beispielsweise Container oder Wechselbrücken) bleiben. Beim Wechsel des Verkehrsträgers werden also keine Güter entnommen, um dann gesondert weitertransportiert zu werden, sondern die Ladungsträger werden einfach, mit oder ohne Zugmaschine, auf den Zug geladen. Das Kombi-Konzept erlaubt die Gestaltung von vielfältigen Lieferketten, die nahtlos ineinander übergehen.

Perfekte Beziehung: Straße und Schiene

Stärken nutzen und kombinieren

Betrachtet man die einzelnen Verkehrsträger hinsichtlich ihrer besonderen Stärken für den Kombi-Verkehr, so ist die Kombination von LKW und Bahn sicherlich ideal. Da ist zum einen die Flexibilität des LKW-Transports auf der Straße. Und auf der anderen Seite die sichere Fahrt auf der Schiene. Beim kombinierten Verkehr “LKW/Bahn“ wird zudem die gesamte Ladeeinheit umgeschlagen. Auch das ein Vorteil, was die vorgeschriebenen oder freiwilligen LKW-Ausstattungen angeht.

Enge Zusammenarbeit zahlt sich aus

Schon allein aus Sicherheitsgründen stellt die Bahn hohe Anforderungen an die Ausstattung der transportierten LKW. Alle genutzten Planenverdecksysteme, müsssen eine gesonderte Zulassung der Bahn besitzen. Die eingesetzten Systeme, wie beispielsweise vom Marktführer Edscha TS, müssen den besonderen Kräften, die während der Bahnfahrt entstehen, standhalten können. Zum Beispiel Windbelastung und anderen Witterungseinflüsse. Auch der Einsatz von Planenverdecksystemen für Container, OpenBox, lässt sich problemlos im Kombi-Verkehr nutzen. Die sehr enge Zusammenarbeit von Edscha TS mit der Bahn zahlt sich für die Kunden des Planenverdeckherstellers aus.

Kostengünstig und sicher

Kombiverkehre bieten verschiedene Konstellationen für den Transport von Gütern an, um die Vorteile verschiedener Verkehrsträger optimal zu nutzen. Eine Möglichkeit ist der Transport des kompletten Fahrzeugs, bestehend aus Zugmaschine und Ladungsträger. Eine andere Variante ist der Transport des Ladungsträgers allein, wie beispielsweise eines Aufliegers. Zudem besteht die Option, die Ladung direkt vom Fahrzeug auf die Bahn umzuladen. Am Zielort wird die Ladung dann wieder auf einen LKW umgeladen, um zum endgültigen Entladungsort transportiert zu werden. Diese Flexibilität in den Transportmodi ermöglicht es, je nach Anforderung die effizienteste und praktikabelste Transportmethode zu wählen.

Gefördert durch den Bund

Kombiverkehre werden entsprechend verkehrspolitisch flankiert und auch vom Bund gefördert. Während die Bahn durch den schienengebundenen Transport die Straßen stark entlastet, zeigt der LKW eine hohe Flexibilität, wo andere Verkehrsträger nicht eingesetzt werden können. Lkw, die im Vor- und Nachlauf eingesetzt werden, sind von der Kfz-Steuer befreit und müssen die Fahrverbote an Sonn- und Feiertagen sowie zur Ferienzeit nicht einhalten, sofern die zurückgelegte Strecke eine Länge von 200 Kilometern nicht überschreitet. Das Ziel ist klar: Weniger Transport auf der Straße und die Sicherheit und Planbarkeit des Transports auf der Schiene zu nutzen.

Der 44 t-Vorteil

Kombiverkehre sind u.a. im Gesetz in der 53. Verordnung über Ausnahmen von den Vorschriften der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZOAusnV 53) geregelt. Verbunden damit sind gleich eine ganze Reihe von weiteren Vorteilen. Dazu muss man allerdings die Definition einiger Begriffe genau kennen. Beispiel: Kombinierte Transportketten setzen sich üblicherweise aus einem Vor-, Haupt- und Nachlauf zusammen. Der Hauptlauf, der mit Eisenbahn oder dem Schiff zurückgelegt wird, bildet den längsten Abschnitt. Lkw, die im Vor- und Nachlauf eingesetzt werden, dürfen ein zulässiges Gesamtgewicht von bis zu 44 Tonnen aufweisen (für andere Fahrzeuge gilt eine Beschränkung von 40 Tonnen). Damit kann ein größeres Volumen an Gütern transportiert werden. Nicht zuletzt: Die Maut wird nur im Vor- und Nachlauf berechnet, was ebenfalls beträchtliche Kostenersparnisse einbringt.

Begleitet oder unbegleitet

Die Fahrer können beim begleiteten kombinierten Verkehr die gesetzlichen Ruhezeiten einhalten, ohne den Transport unterbrechen zu müssen. Dies bietet einen deutlichen Vorteil gegenüber dem Fernverkehr mit Lkw, bei dem die Arbeitszeiten sich auf mehrere Tage erstrecken können. Im begleiteten kombinierten Verkehr werden Fahrer, die Lkws und Sattelzüge per Bahn oder Schiff transportieren und selbst im Liegewagen oder an Bord mitreisen. Nach dem Umschlag kann der Fahrer ausgeruht in seinen Lkw steigen und die Fahrt auf der Straße fortsetzen.

Der unbegleitete kombinierte Verkehr hingegen transportiert nur Ladeeinheiten, wie Container und Wechselbehälter, ohne dass ein Lkw oder ein anderer Fahrer mitreist. Durch die höhere Durchschnittsgeschwindigkeit der Güter-Bahn von 120 km/h im Vergleich zur rollenden Landstraße mit 85 km/h der begleitenden Verladung auf langen Strecken begünstigt.  Im Verteilerverkehr, wo die Arbeitszeit meist auf 8 Stunden am Tag beschränkt ist, haben Fahrer den Vorteil, ihren Feierabend zuhause bei der Familie zu verbringen und mehr Freizeit zu haben, was besonders attraktiv ist.

Zukunft

Welche Zukunft haben aus heutiger Sicht die Kombiverkehre? Ein wenig abhängig dürfte dies von der weiteren Entwicklung der Digitalisierung im Logistikbereich und neuen Technologien, wie Antrieben oder Transportwegen sein. Dazu zählt auch, den Anteil umweltfreundlicher Verkehrsträger weiter auszubauen. Letztlich kommt es jedoch darauf an, die Kombi-Verkehre so zu gestalten, dass die Stärken des Konzepts weiter effizient ausgebaut und genutzt werden.

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