Verantwortung liegt beim Fahrer
Die Verantwortung der Ladungssicherung liegt beim Fahrer, Halter und beim Verlader. Verstöße können im Bereich der Ordnungswidrigkeit (allgemeine Verkehrskontrolle oder Verkehrsunfall mit Sachschaden) mit Bußgeldern in Höhe von 50 bis 150 Euro geahndet und 1 bis 2 Punkten im Fahreignungsregister eingetragen werden. Kommt also mangelnden Ladungssicherheit noch eine Gefährdung oder ein Sachschaden hinzu, wird zusätzlich ein Punkt fällig. Eine Straftat (z. B. Verkehrsunfall mit Personenschaden) wird mit Geld- oder Freiheitsstrafe geahndet.
VDI-Richtlinien
War ganz früher die Ladungssicherheit allenfalls in aller Munde, wenn ein spektakulärer Unfall die Debatte belebte, so gibt es heute neben den gesetzlichen Grundlagen eine ganze Reihe von Verordnungen und Richtlinien dazu. Die VDI-Richtlinienreihe VDI 2700 „Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen“ gilt zum Beispiel seit vielen Jahren als anerkanntes Grundlagenwerk der Ladungssicherung. In ihr wird beschrieben, welche Kräfte auf eine Ladung im Fahrbetrieb einwirken und wie Ladung grundsätzlich auf Straßenfahrzeugen gesichert werden kann. Auch Verkehrsrichter machen sich übrigens dieses Wissen zunutze.
Code L und Code XL
Die Aufbaufestigkeit von Lastkraftwagen und Anhängern ist durch eine DIN-Norm, nämlich die EN 12642 mit Stand November 2016 europaweit einheitlich geregelt. In Deutschland trat sie im März 2017 als DIN EN 12642 in Kraft. Sie unterscheidet zwischen Standardaufbauten (Code L) und verstärkten Aufbauten mit Ladungssicherungseigenschaften (Code XL). Der Trend geht eindeutig zu den XL-Versionen. Bei vielen Kunden des Marktführers Edscha TS werden heute nur noch Code-XL konforme Fahrzeuge ausgeliefert.
Mehr als nur verstärkt
Im Vergleich zu den Standard-Verdeckausführungen werden dabei u.a. folgende Bauteile genutzt: Dachaussteifungen durch Stahlseile oder vorgespannte Gewebegurte, besonders feste Rungen mit passenden Stecklatten sowie verstärkte Gardinen, extra stabile Stirnwand und in besonderen Fällen Palettenanschlag auf beiden Fahrzeugseiten. Verrutscht beispielsweise die Ladung, so muss die Stirnwand 50%, die Seitenwand 40% und die Rückwand 30% der Nutzlast sicher auffangen. Die Code-Variante XL wird jeweils 1 Jahr lang zertifiziert. Das Zertifikat muss danach jedes Jahr erneut geprüft werden.
Mehr Sicherheit – Weniger Stress
Für die Ladungssicherheit bedeuten die Regelungen der EN 12642 in Kombination mit der Code XL-Ausführung ein wesentliches Plus an Arbeits- und Transportsicherheit. Das Plus macht sich nicht zuletzt auch bei den Kosten bemerkbar, weil ja bei formschlüssiger Beladung meist vollständig auf zusätzliche Verzurrungen verzichtet werden kann.