Wenn Brummifahrer unterwegs den Arzt brauchen

DocStop – Die schnelle medizinische Hilfe

„Brummifahrer hält so leicht nichts auf. Egal, was passiert, da müssen wir nun mal durch!“ ist oft genug genau die Aussage vieler Fahrer, wenn es um die Frage nach ihrer Gesundheit geht. Und natürlich sollte jeder Berufskraftfahrer nicht nur gesund und ohne Probleme hinter dem Steuer sitzen, sondern auch regelmäßig etwas für seine Gesundheit tun.

Dabei haben die Fahrer/innen jedoch mit zwei Problemfeldern zu kämpfen: Zum einen mit der berühmten Tatsache, dass immer mal was passieren kann – und seien es nur stark Zahnschmerzen. Zum anderen ist es mal wieder der Zeitfaktor, der den Fahrern quasi im Nacken sitzt. Und beispielsweise nach langen Fahrten für „Rückenschmerzen vom Allerfeinsten“ sorgt. Der Hausarzt ist weit entfernt und direkte Hilfe auch nicht in Sicht. Retter in der Not kann da DocStop sein. Doch was ist DocStop eigentlich?

Projekt zur medizinischen Unterwegsversorgung

DocStop ist ein europäisches Gesundheitsprojekt zur Verbesserung der medizinischen Unterwegsversorgung für Berufskraftfahrer im gewerblichen Güterkraftverkehr. Der Verein entwickelte sich 2007 aus dem Pilotprojekt „Gesund auf Achse“. Initiator war seinerzeit Rainer Bernickel, Polizist und Verkehrssicherheitsberater.

Die Initiative startete am 11. Juli 2007 auf dem Lomo-Rasthof an der BAB A4 in Eisenach. Von Anfang an war das Interesse, vor allem auch der Mediziner riesengroß. Mehr als 700 Ärzte und Krankenhäuser beteiligen sich inzwischen an DocStop. Ziel des Vereins ist es, durch eine bessere medizinische Versorgung der LKW-Fahrer und Berufskraftfahrer im Transportgewerbe einen Beitrag zur größeren Verkehrssicherheit und Schaffung eines gesünderen Arbeitsplatzes zu leisten. Unterstützt wird das Projekt dabei von vielen Prominenten, wie z.B. Jürgen Drews, Markus Lanz oder Truck Stop.

Auch in Europa auf dem Sprung nach vorne

DocStop wächst auch auf europäischer Ebene. In Österreich gibt es ebenfalls eine DocStop-Organisation mit rund 80 Ärzten und ca. 30 Anlaufstationen. In Dänemark engagieren sich sieben Ärzte an vier DocStop-Punkten. Außerdem unterhält der Verein Kontakte in die Schweiz, nach Frankreich, den Niederlanden, Tschechien, Polen und Ungarn.

Ärzte behandeln jedes Jahr rund 4000 Fahrer

Laut einer Umfrage unter den DocStop-Ärzten wenden sich jedes Jahr rund 4000 Berufskraftfahrer (BKF) bzw. Fernfahrer an einen der 700 Mediziner in Deutschland, um sich wegen gesundheitlicher Beschwerden unterwegs behandeln zu lassen. Meist sind es Rückenschmerzen durch langes Sitzen, anstrengendes Be- und Entladen der Fracht, Kopfschmerzen und Schlafmangel sowie Bauchprobleme aufgrund der häufig aus gesundheitlicher Sicht nicht optimalen Ernährung auf den langen Strecken. Gefährlich dabei auch die unkontrollierte Einnahme von freiverkäuflichen Medikamenten mit ungewissen Nebenwirkungen für die Fahrer. Häufiger in Anspruch genommen werden ebenso die rund 200 Zahnärzte unter den DocStop-Medizinern.

DocStop

DocStop geht ganz unkompliziert

DocStop funktioniert ganz einfach. Angenommen, ein kranker Fahrer benötigt unterwegs ärztliche Hilfe. Er ruft dann die DocStop-Hotline unter

00800 03627 867 bzw. 00800 DOCSTOP an.

Das Hotline Personal nennt dem Fahrer den nächstgelegenen DocStop-Anlaufpunkt und die Telefon-Nr. einer Arztpraxis oder eines Krankenhauses. An vielen Anlaufpunkten gibt es die notwendigen Parkplätze. Servicepersonal unterstützt die Fahrer bei der Arztsuche im regionalen Bereich. Der medizinische Versorgungspunkt (Arztpraxis, Krankenhaus) ist in der Regel nicht weiter als vier Kilometer vom Anlaufpunkt entfernt und es werden auch die „kleinen“ Beschwerden, wie Zahnschmerzen, Dauerkopfweh oder plötzlich auftretende Rückenschmerzen behandelt. Abgerechnet werden übrigens nur die Kosten der normalen Arztbehandlung über die Krankenkassenkarte der jeweiligen Versicherung. Alles andere ist ehrenamtliches Engagement der Mediziner.

Mehr über den DocStop-Service

Mehr Infos im Internet unter www.docstop.eu. Alle Standorte der DocStop-Ärzte sind dort zu finden. Ebenso gibt es Apps fürs Handy, die diesen Service ebenfalls beinhalten.

E-Mail-Updates abonnieren